Der Offizier und Schriftsteller Fritz von Unruh war infolge seiner Kriegserfahrungen in den Jahren 1914 bis 1918 zum Pazifisten geworden und hatte seinen früheren Nationalismus in jeder Hinsicht überwunden.
Unter dem Sammeltitel ›Das geistige Ausland und das geistige Deutschland‹ stellte das Berliner Tageblatt in seiner Weihnachtsausgabe des Jahres 1923 Äußerungen deutscher und internationaler Schriftsteller und Künstler einander gegenüber, darunter Namen wie Hugo von Hofmannsthal, Selma Lagerlöf und Edvard Munch.
Nicht nur in künstlerischer, sondern auch in praktischer Hinsicht war der Austausch Thomas Manns mit dem österreichischen Dramatiker Arthur Schnitzler fruchtbar – entstand daraus doch der Kontakt zu dem Herausgeber der New Yorker Zeitschrift The Dial, wo Mann zwischen 1922 und 1928 insgesamt acht ›German Letters‹ veröffentlichte.
Bevor das Ladies' Home Journal im Januar 1946 den Essay William James Durants veröffentlichte, bat die Redaktion prominente Intellektuelle um Stellungnahmen dazu.
Offenbar diente die im Februar 1925 fertiggestellte Essayfassung seines Vortrages ›Goethe und Tolstoi‹ Thomas Mann hier als Hauptquelle, denn für vier der neun Absätze übernahm er Passagen daraus, teils in leicht überarbeiteter Form.
Die Zeitung, in deren Weihnachtsausgabe das Vorwort 1945 zuerst erschien, nannte sich Papago Rundschau und sollte den (mehrheitlich nationalsozialistisch belasteten) Insassen des Kriegsgefangenenlagers in Papago Park, Arizona, als Informationsquelle dienen.
In ihrem Bemühen, Ansehen unter den Exildeutschen auch in den USA zu gewinnen, war den in Mexiko lebenden Initiatoren der Demokratischen Post an Thomas Manns Fürsprache viel gelegen.
Nicht erst in späteren Arbeiten wie dem berühmten Vortrag ›On Myself‹ hat Thomas Mann versucht, mittels eigener Texte Einfluss auf sein öffentliches Bild zu nehmen.
Für den »tschechischen Volkscharakter […]«, als dessen »repräsentative[s] Produkt« er den betreffenden Roman hier lobt, hatte Thomas Mann viele Sympathien.
Im Jahre 1904 bat der Redakteur der Breslauer Zeitschrift ›Nord und Süd‹, Oskar Wilda, Thomas Mann um biographische Auskünfte für einen eigenen Aufsatz über den Autor.
Obwohl Deutschland seine Kolonien gemäß den Vereinbarungen des Versailler Vertrags hatte abtreten müssen, blieben auch nach 1919 zahlreiche Deutsche dauerhaft im Ausland.
In Amsterdam fühlte sich Thomas Mann als Sohn einer Hansestadt ausgesprochen wohl: »Ich wage es, sie heimlich, vertraut, verwandtschaftlich zu nennen, diese Eindrücke.
In dieser Gratulation ehrt Thomas Mann den großen Dramatiker Gerhart Hauptmann als »deutsche[n] Meister« und beschreibt ihn gar als eine Art »Vater des Volks«.
»Sie alle sind ungeduldig, die goldenen Töne Mozarts aus dem Orchester aufsteigen zu hören, ungeduldig, daß dieser Vorhang sich öffne […] – und ich bin ungeduldig mit Ihnen.
»Ich bin ein Schriftsteller, liebe Hörer, der Bücher schreibt über allerlei Menschenschicksale, und da mögt ihr euch denn fragen, warum ich so sehr an dem Gedanken der Weltregierung interessiert bin.
Überschwänglich lobend bespricht Thomas Mann hier den 1920 erschienenen Roman Knut Hamsuns, der im selben Jahr den Literaturnobelpreis erhielt: »Im ganzen: die 400 Seiten sind gedrängt voll von allen Reizen, technischen Verschlagenheiten, dichterischen Intensitäten und intimen Erschütterungen«.
»Ein Idyll« entfaltet Thomas Mann in der Erzählung ›Herr und Hund‹ um seinen Protagonisten, »der […] auf den Namen Bauschan hört und gesprungen kommt«.
Neben viel Lob hatte Thomas Manns im November 1924 veröffentlichter Roman ›Der Zauberberg‹ auch Kritik bezüglich der Darstellung medizinischer Details hervorgerufen.
In diesem Beitrag Thomas Manns wird besonders deutlich, welch intellektuelle und abstrakte Sichtweise er auf den Krieg hatte – sein von den ganz konkreten Gräueln der Schlachtfelder meilenweit entferntes Bild einer heraufbeschworenen Synthese von Geist und Macht, die sich in einem Sieg Deutschlands verwirklichen werde, entsprang einem Konzept, das seit Jahrhunderten populär war und Vertretern entsprechender Positionen als stete Rechtfertigung der angeblich hehren deutschen Motive im Kriege diente.