Mit entschiedenen Worten positioniert sich Thomas Mann hier in der Debatte um die Abschaffung des Abiturs, die 1917 wieder einmal aktuell geworden war: Die Prüfung verlange es von den Abiturienten, sich »unter Anwendung schlafvertreibender Mittel […] als schlafwandelnde Enzyklopädien« zu erweisen – und das in einem Alter, in dem viele zunächst noch mehr einem »träumerische[n] Faulpelz« glichen, anstatt sich mit Freuden in die Prüfungsvorbereitung zu stürzen.
Sympathie und eine gegenseitige Hochachtung vor dem jeweiligen Werk verband Hermann Hesse und Thomas Mann, der hier bekundet: »Unter der literarischen Generation, die mit mir angetreten, habe ich ihn, der nun das biblische Alter erreicht, früh als den mir Nächsten und Liebsten erwählt und sein Wachstum mit einer Sympathie begleitet, die aus Verschiedenheiten so gut ihre Nahrung zog wie aus Ähnlichkeiten.
Dieser Beitrag für ein Gedächtnisbuch zu Ehren Peter Altenbergs ist an den Herausgeber Egon Friedell adressiert und entstand wohl indirekt als eine Art Dank für dessen wohlwollende Besprechung der ›Betrachtungen eines Unpolitischen‹.
Während Thomas Mann in seinen Porträts sonst gerne umfassend Bezug auf Werk und Leben der Porträtierten nahm, bleibt ein solcher Überblick hier vermisst.
Nachdem Thomas Mann in früheren Jahren noch eine klar antidemokratische Sichtweise vertreten hatte, markierte seine Rede ›Von deutscher Republik‹ (Oktober 1922) den Wendepunkt in seiner Entwicklung zum Befürworter der sozialen Demokratie.
Einen nicht unbedeutenden Umschwung seiner politischen Überzeugungen hatte Thomas Mann zu erklären, seit er sich in den Jahren nach der Veröffentlichung der noch tendenziell antidemokratischen ›Betrachtungen eines Unpolitischen‹ im Jahre 1918 allmählich zu einem Befürworter der demokratischen Republik entwickelte.
Datiert mit »Lido-Venedig, Mai 1911«, erschien diese Antwort Manns auf eine Rundfrage der Wiener Zeitschrift Der Merker in einem Wagner gewidmeten Sonderheft zu den Bayreuther Festspielen in jenem Jahr.
Das Verhältnis Thomas Manns zu dem Maler Max Oppenheimer war lange Zeit eher distanziert gewesen – hatte doch Oppenheimer mehrfach Heinrich Mann porträtiert, während dieser zwischen 1914 und 1922 noch in schwerwiegende politische Differenzen mit dem jüngeren Bruder verstrickt war.
Entstanden auf Wunsch des Chefredakteurs der Tageszeitung Svenska Dagbladet (Stockholm), wurde der Text ebendort, ohne die persönliche Einleitung an Karl Ragnar Gierow, am 27.
Nach langen Jahren, in denen Thomas Mann die Nachbarländer Deutschland und Frankreich als ideelle Gegenpole begriffen und sich immer wieder frankreichkritisch geäußert hatte, stellte er in diesem Vortrag endlich die ersehnte Synthese her.
Wilhelm Furtwängler, seit 1922 ständiger Dirigent der Berliner Philharmoniker und später Generalmusikdirektor der Stadt Berlin, hatte sich vor der Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten nicht völlig zu bewahren vermocht.
Das Komitee, an dessen Mitglied Camille Honig Thomas Mann sein Statement adressiert, setzte sich von Los Angeles aus gegen Antisemitismus unter Arbeitern ein.
Um Weihnachten 1948 befasste sich Thomas Mann mit diesem Artikel, etwas »widerwillig«, wie er im Tagebuch vermerkte, dafür immerhin »mit Hilfe älteren Stoffs«.
Nicht nur in künstlerischer, sondern auch in praktischer Hinsicht war der Austausch Thomas Manns mit dem österreichischen Dramatiker Arthur Schnitzler fruchtbar – entstand daraus doch der Kontakt zu dem Herausgeber der New Yorker Zeitschrift The Dial, wo Mann zwischen 1922 und 1928 insgesamt acht ›German Letters‹ veröffentlichte.
Der französische Germanist und Publizist Félix Bertaux hatte unter anderem den ›Tod in Venedig‹ übersetzt und lud nun Thomas Mann ein, an einer Umfrage von Le Journal Littéraire teilzunehmen.
Obwohl Thomas Mann mit Ricarda Huch lediglich bekannt war, verfasste er zu ihrem Jubiläum die öffentlichkeitswirksame Gratulation an »eine wunderbar artikulierte Herrscherin im Reich des Bewußten, eine Mehrerin dieses Reiches, eine große Schriftstellerin«.
Thomas Mann als Aphoristiker: Vier Jahre nach Teil [I] wurden im Jahr 1909 in der Weihnachtsausgabe der Berliner Zeitung Der Tag acht weitere Aphorismen aus der Feder des vielseitigen Romanciers veröffentlicht.
Aus den Tagebüchern Thomas Manns geht hervor, dass er den ›Gruß‹ Mitte Oktober 1920 verfasste, abgedruckt wurde der Text in der Klagenfurter Zeitung vom 24.
Nach einer Invektive des Autors Theodor Lessing gegen den Kritiker Samuel Lublinski im Jahr 1910 kam es zu einer Aufsehen erregenden literarischen Kontroverse, die mit erbitterter Schärfe ausgetragen wurde.
Thomas Mann unternimmt hier den Versuch, die Faszination und die Wirkung des Theaters als einem symbolischen Ort zu ergründen, der für ihn in klarer Abgrenzung zur Gattung des Dramas steht.
Eine Rundfrage des Arztes, Politikers und Publizisten Julius Moses bot Thomas Mann im Jahr 1907 den Anlass, sich zu einem Thema zu äußern, das für die Rezeption seiner Werke, wie auch für sein öffentliches Bild, immer wieder eine Rolle spielte.
Als im Frühjahr des Jahres 1926 über den Entwurf für ein allgemeines deutsches Strafgesetzbuch debattiert wurde, stand eine Frage besonders im Vordergrund: Sollte die Todesstrafe beibehalten werden – oder nicht?